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Einzelkritik zum FC Bayern gegen Fürth: Lewandowski gnaden-, Sabitzer ideenlos

Die Bayern berappeln sich nach einer schwachen ersten Hälfte in der Halbzeit und kommen in der zweiten Halbzeit gegen Greuther Fürth mit voller Wucht und vier Toren zurück. Die Noten für die Spieler.
Souverän war das wieder nicht, aber am Ende doch erfolgreich: Der FC Bayern besiegt Greuther Fürth nach Rückstand mit 4:1, Torjäger Robert Lewandowski ragt heraus. Die Einzelkritik der AZ.
Wackelige Defensive – Ulreich beim Rückstand chancenlos
SVEN ULREICH, NOTE 3: Nach fünf Gegentoren in zwei Partien als Neuer-Ersatz souverän. Lange Zeit kaum gefordert, packte dann gegen Lewelings Schuss zu (27.). Beim Freistoß zum 0:1 ohne Chance.
BENJAMIN PAVARD, NOTE 4: Der Franzose hatte im Hinspiel die Rote Karte gesehen, diesmal kontrollierter unterwegs. Aber auch nicht überzeugend, mit wenig Offensivdrang ausgestattet.
DAYOT UPAMECANO, NOTE 3: Zurück in der Startformation, nachdem er in Salzburg zuschauen musste. Der Ex-Leipziger wirkte zunächst unsicher, leistete sich einige Fehler im Passspiel. Wurde besser.
LUCAS HERNÁNDEZ, NOTE 4: Der Franzose agierte diesmal als linker Innenverteidiger in der Viererkette. Ging gewohnt hart zur Sache, nicht immer clever. Starker Zweikampf gegen Nielsen (40.).
OMAR RICHARDS, NOTE 5: Etwas überraschend kam der englische Linksverteidiger zu seinem neunten Liga-Einsatz in dieser Saison, zuletzt hatte er am 19. November starten dürfen. Die fehlende Spielpraxis merkte man Richards an, ihm gelang kaum etwas. Kam im Strafraum nach Sané-Pass knapp zu spät (37.). Verursachte den Freistoß vor dem 0:1. Zur Pause raus.
Kimmich als Antreiber, Tolisso verletzt raus
JOSHUA KIMMICH, NOTE 3: Im Hinspiel Torschütze mit ganz viel Übersicht, diesmal vor allem als Kämpfer und Antreiber gefragt. Viele seiner Kollegen traten ein bisschen schläfrig auf.
CORENTIN TOLISSO, NOTE 3: Erneut an der Seite von Kimmich im Zentrum aufgeboten, in der Anfangsphase offensiv sehr auffällig. Dann im Pech: Musste nach einem Zweikampf raus, das sah nach einer muskulären Verletzung am hinteren Oberschenkel aus.
MARCEL SABITZER, NOTE 5: Der Österreicher, für den es bislang enttäuschend lief bei Bayern, durfte sich von Beginn an beweisen. Das gelang ihm nicht. Ohne Ideen im Spiel nach vorne, lenkte Hrgotas Freistoß unglücklich ins eigene Tor ab (42.).
Müller erzwingt Eigentor, Lewandowski vollstreckt in Halbzeit zwei
THOMAS MÜLLER, NOTE 3: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit probierte er es direkt mit links – gehalten. Lange blass, wurde dann stärker. Seine 19. Torvorlage in dieser Saison brachte Fürths Griesbeck im eigenen Kasten unter.
LEROY SANÉ, NOTE 4: Anfangs noch bemüht und dynamisch, danach lange nicht mehr zu sehen. Steigerte sich in der zweiten Halbzeit.
ROBERT LEWANDOWSKI, NOTE 2: In der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel eingebunden, sah nach einem Frustfoul die Gelbe Karte (45.). Dann traf er kurz nach der Pause aus wenigen Metern zum 1:1 (46.). Machte mit dem 3:1 alles klar.
SERGE GNABRY, NOTE 2: Früh für Tolisso eingewechselt (25.), sorgte für Schwung und servierte Lewandowski perfekt das 1:1 und Choupo das 4:1.
Choupo-Moting: Der Joker sticht wieder
ERIC MAXIM CHOUPO-MOTING, NOTE 2: Der Stürmer kam nach dem Seitenwechsel für Richards in die Partie, er sollte die Offensive beleben. Das klappte. Choupo erzielte den Endstand.
NIKLAS SÜLE, NOTE 3: Für den angeschlagenen Hernández eingewechselt (53.). Solide Vorstellung, Vorlage zum 3:1.
MARC ROCA und PAUL WANNER kamen zu spät für eine Bewertung.
FC Bayern München nachrichten
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Ein Innenverteidiger gegen die Personalmisere? FC Bayern scheinbar an Ronald Araújo interessiert

Der FC Bayern München hat Verletzungsproblem in der Innenverteidigung. Ronald Araújo vom FC Barcelona wäre eine Ideallösung.
Der Kader des FC Bayern München gehört europaweit zu den besten. In der Bundesliga und der Champions League stimmen die Ergebnisse, auch wenn der deutsche Rekordmeister in der Liga aktuell zwei Punkte hinter Bayer Leverkusen liegt. Lediglich die Verletzungen seiner Abwehrspieler bereiten Trainer Thomas Tuchel immer wieder Kopfschmerzen. Nun scheint der FCB seine Fühler nach Innenverteidiger Ronald Araújo vom FC Barcelona ausgestreckt zu haben. Das berichtet Sky-Reporter Florian Plettenberg auf X.
Thomas Tuchel will Araújo offenbar im Trikot des FC Bayern sehen
Der Uruguayer wird laut der Meldung bereits seit zwei Jahren vom FC Bayern beobachtet. Die Münchener sind demnach sehr an einer Verpflichtung des Abwehrspielers interessiert und haben sich bereits über die Möglichkeit und die Modalitäten eines Transfers informiert. Auch Tuchel möchte den 24-Jährigen gerne in seinem Kader sehen.
Das allein wird wohl aber nicht für einen Wechsel von Araújo nach München genügen. Der Vertrag des 16-fachen uruguayischen Nationalspielers läuft noch bis 2026. Der FC Barcelona möchte den Kontrakt gerne verlängern. Ähnlich wie bei Manchester Uniteds Raphael Varane und Takehiro Tomiyasu vom FC Arsenal schätzt Plettenberg die Chancen auf eine Verpflichtung aber äußerst gering ein.
Zu wenige Innenverteidiger beim FC Bayern
Beim FC Barcelona ist der Abwehrhüne der unumstrittene Abwehrchef. Nachdem Araújo zu Beginn der Saison ein paar Spiele wegen einer Muskelverletzung ausfiel, ist der Innenverteidiger längst wieder Teil der Stammelf der Katalanen. Neben seiner Zweikampfstärke sticht Araújos Ruhe am Ball heraus, mit der er jedes Aufbauspiel bereichern kann.
Der FC Bayern hat zwar mit lediglich neun Gegentreffern die mit Abstand beste Abwehr der Liga, musste im Defensivverbund, aber zuletzt äußert kreativ werden. Nach der Verletzung von Mathijs de Ligt und der Pause für Neuzugang Kim, wird in der Champions League gegen Kopenhagen wohl Leon Goretzka wieder in ungewohnter Rolle im Abwehrzentrum auflaufen müssen. Kein Wunder also, dass die FCB-Verantwortlichen in der Innenverteidigung des FC Bayern Handlungsbedarf sehen.
Quelle: tz.de
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Diskussion um Bayern-Routinier: Immerhin eine Tuchel-Aussage dürfte Thomas Müller freuen

Der FC Bayern ist am Mittwochabend in der Champions League gegen Kopenhagen gefordert. Das Achtelfinale ist klar. Wie stellt Thomas Tuchel daher auf?
Sportlich ist die Geschichte vor dem Spiel in der Champions League gegen den FC Kopenhagen schnell erzählt. Der FC Bayern steht bereits als Gruppenerster im Achtelfinale, die Gäste müssen gewinnen, wollen sie auch dorthin.
Daher böte es sich für Thomas Tuchel an, einige seiner sehr stark belasteten Stars am Mittwochabend zu schonen, oder? Offenbar nicht. „Es ist ein Champions League-Spiel, wir haben einen Lauf und sind gut drauf“, sagte der Bayern-Trainer am Dienstagmittag: „Das wollen wir nicht künstlich unterbrechen“.
Bayern-Aufstellung gegen Kopenhagen: Tuchel verzichtet wohl auf große Rotation
Sprich: Groß rotiert wird nicht! „Wir hatten ja auch eine lange Pause von Freitag bis Mittwoch“, so Tuchel weiter, der zudem die Siegesserie ausbauen will: „Wir sind schon Gruppenerster, wollen aber nicht das Signal geben, dass es uns weniger wichtig ist. Wenn wir wechseln, dann nur, um den Hunger hochzuhalten. Wir haben noch nicht entschieden, wie viel Rotation es sein wird.“
Generell zeigt sich der Bayern-Trainer zurzeit sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. „Der Sieg in Dortmund war schon ein Schlüsselerlebnis, auch wie wir über die 90 Minuten gespielt haben“, sagte Tuchel auf Nachfrage von tz.de: „Das hat uns viel Sicherheit und Vertrauen gegeben. Die Rückkehr von Manuel Neuer war auch ein Schlüssel. Automatismen und Abläufe kommen zusammen, das sieht man unserem Spiel an“.
Diskussion um Bayern-Routinier: Tuchel-Aussage dürfte Thomas Müller freuen
Das sind keine guten Nachrichten für Thomas Müller. Zwar bekommt der Routinier bei fast jeder Möglichkeit großes Lob von seinem Trainer – am Freitag in Köln aber saß er 90 Minuten auf der Bank. Laut Lothar Matthäus sollte Müller die Bayern im Sommer verlassen, will er weiter regelmäßig spielen. „Ich verstehe die Aufregung, wenn Thomas nicht regelmäßig spielt“, zeigte sich Tuchel am Dienstag auf der PK verständnisvoll.
Seine anschließende Aussage brachte dann Klarheit in Sachen Müller-Startelf gegen Kopenhagen. „Normalerweise wird er morgen auch von Beginn an spielen“, so der Bayern-Coach: „Aber seine Situation jede Woche und ständig unter das Brennglas zu legen, hilft Thomas auch nicht.“
Mögliche Bayern-Aufstellung: Gnabry für Coman – und auch Müller in der Startelf?
Ob Tuchel neben Müller in der Offensive noch weitere Wechsel vornehmen wird, wollte er nicht verraten. Gut möglich, dass entweder Kingsley Coman oder Leroy Sané eine Pause bekommen. Hier würden sich Mathys Tel oder Serge Gnabry anbieten. Allerdings konnte Letzterer zuletzt wenig überzeugen.
„Wir merken auch, dass nach seinem Armbruch und der erzwungenen Pause die Leichtigkeit, das Verständnis, mit der Schiene zu spielen, gefehlt hat“, sagte Tuchel über Gnabry: „In der Zwischenzeit haben sich natürlich Spieler auf Serges stärksten Position festgespielt, jetzt gilt es für ihn zu beißen und dranzubleiben“.
Voraussichtliche Aufstellung des FC Bayern gegen Kopenhagen
Neuer – Mazraoui, Upamecano, Goretzka, Davies – Kimmich, Laimer – Gnabry, Müller, Sané – Kane
In der Innenverteidigung dürfte wohl Minjae Kim seine wohlverdiente Pause bekommen. Beim Abschlusstraining am Donnerstag fehlte der Südkoreaner, weshalb wohl wieder Leon Goretzka an der Seite von Dayot Upamecano aufhelfen muss. Matthijs de Ligt, der am Montag ins Lauftraining eingestiegen war, ist laut Tuchels Einschätzung in diesem Jahr keine Option mehr.
Somit stellt sich die Doppelsechs mit Joshua Kimmich und Konrad Laimer quasi von selbst auf. Zudem dürften die Außenverteidiger im Vergleich zum Köln-Spiel gänzlich anders aussehen. Noussair Mazraoui wird wieder als Rechtsverteidiger auflaufen. Links sollte Alphonso Davies in die Startelf rücken.
Quelle: tz.de
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Kein Fortschritt unter Tuchel? Statistik zeigt beeindruckende Entwicklung des FC Bayern

Der FC Bayern entwickelt sich unter Thomas Tuchel nicht? Von wegen! Unter ihm weist der Rekordmeister imposante Zahlen auf. Die Gründe dafür liefert Tuchel auch.
Unter Thomas Tuchel (50) geht es für den FC Bayern bergauf und bergab!
Das wird anhand einer Grafik des Datendienstleisters „FBref“ deutlich: Seit dem Amtsantritt des Trainers Ende März zeigt die Trendlinie der zu erwartenden Tore, genannt xG-Wert, stetig nach oben – und die der zu erwartenden Gegentore kontinuierlich nach unten.
Von wegen kein Fortschritt unter Tuchel: Statistik zeigt beeindruckende Entwicklung
Bedeutet: Auch, wenn freilich noch nicht alles rundläuft, haben sich die Münchner im Verlauf der vergangenen Monate in der Bundesliga und in der Champions League sehr wohl gesteigert. Das hat auch Tuchel registriert.
„Der Sieg in Dortmund war schon ein Schlüsselerlebnis, auch wie wir über die 90 Minuten gespielt haben. Das hat uns sehr viel Sicherheit und Vertrauen gegeben“, sagte der Trainer am Dienstag auf der Pressekonferenz auf Nachfrage von tz.de. Vor dem 4:0 Anfang November beim BVB wurde Tuchel von den Sky-Experten Lothar Matthäus (62) und Didi Hamann (50) kritisiert.
Rückkehr von Manuel Neuer für Tuchel ein wichtiger Punkt: „Schwer gegen uns, Tore zu machen“
Tenor: Man sehe keine Weiterentwicklung unter dem Trainer des FC Bayern. Fakt ist: Seit dem Sieg und dem anschließenden TV-Knatsch zwischen Tuchel und den beiden Legenden spielt der deutsche Rekordmeister stabiler.
Auch die Rückkehr von Torwart Manuel Neuer (37) nach fast einjähriger Verletzungspause (Unterschenkelbruch) spiele laut Tuchel eine wichtige Rolle für den Leistungsaufschwung. Umso wichtiger war nun die Vertragsverlängerung mit dem Keeper bis 2025.
Champions League gegen FC Kopenhagen: Hoffen auf die Weiße Weste
Tuchel über die Weiterentwicklung seiner Mannschaft: „Wir verstehen es immer besser, unsere Schnelligkeit auf den Platz zu bekommen. Automatismen und Abläufe kommen zusammen, das sieht man unserem Spiel an. Unser Verhalten gegen den Ball ist kompakt und fleißig. Er ist im Moment schwer, Chancen gegen uns herauszuspielen und auch Tore zu machen.“
In der Bundesliga haben die Zweitplatzierten Bayern in dieser Saison trotz vieler Personalsorgen in der Defensive die wenigsten Gegentore (9) kassiert. In den vier Champions-League-Spielen in der Gruppenphase steht aber noch keine Weiße West zu Buche. Das soll sich am Mittwochabend (21 Uhr im Live-Ticker) gegen Kopenhagen ändern.
Tormaschine FC Bayern: 43 Treffer in der Liga sind eine Klasse für sich
Und vorne? Da sind Tuchels Tor-Maschinen ohnehin eine Klasse für sich. 43 Treffer nach erst zwölf Bundesliga-Partien sind Rekord, in der Königsklasse haben nur Titelverteidiger Manchester City und Atletico Madrid (12) einmal öfter getroffen als Harry Kane (30) & Co. bisher.
„Im Moment sind wir auf einem sehr guten hohen Niveau und vor allem auch in den Spielen konstant und stabil“, betonte Tuchel. Er stellte aber auch klar: „Wenn das von Statistiken untermauert wird, ist es natürlich gut. Aber man muss bei jeder Statistik auch ein bisschen aufpassen. Wir müssen dranbleiben.“
Aufstellung gegen Kopenhagen: Tuchel will nicht groß rotieren – Chance für Gnabry?
Seit dem blamablen Aus in der 2. Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Saarbrücken (1:2) haben die Bayern alle vier Spiele gewonnen. Trotz des bereits feststehenden Einzugs ins Achtelfinale will Tuchel die Siegesserie der Münchner nicht durch zu viele Wechsel im Champions-League-Spiel gegen Kopenhagen aufs Spiel setzen. „Wir haben einen Ergebnislauf, den wollen wir nicht künstlich unterbrechen“, sagte der Coach.
Ein Kandidat für die Startelf könnte Serge Gnabry (28) sein. Auf dessen Weg nach dem Unterarmbruch zurück in die Stammformation hat Tuchel ihm eine Ansage gemacht: „Jetzt gilt es für Serge, Biss zu zeigen, sich über die Sachen, die ihn stark machen, Sicherheit zu holen.“ Dazu zählen auch Tore.
Quelle: tz.de