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Der Aufsteiger: Bayerns Marc Roca im Datencheck

Marc Roca hat sich unter Julian Nagelsmann zu einer Alternative im Bayern-Mittelfeld entwickelt, auch gegen Hertha BSC Berlin darf er wohl starten.
Um ein besserer Spieler zu werden, lässt Bayern-Star Marc Roca nichts unversucht. Parallel zum Training auf dem Platz fordert der 25-jährige Spanier auch sein Gehirn immer wieder mit speziellen Übungen heraus.
„Ich visualisiere Spiele, stelle mir vor, was für Situationen eintreten könnten, wer wie wo angreift, wie ich darauf reagieren könnte, um eben auf dem Platz schneller agieren zu können“, sagte Roca kürzlich im „Kicker“ und ergänzte: „Ich meditiere auch, mache Atemübungen, um ruhig und fokussiert an meine Aufgaben heranzugehen.“
Nagelsmann schwärmt von Roca
Es ist diese Akribie, die auch Trainer Julian Nagelsmann an Roca schätzt. „Ich liebe solche Spieler, die selbstlos sind und dem Trainer zeigen, dass es offensichtlich ein Fehler war, sie nahezu nie zu bringen“, schwärmte Nagelsmann nach dem 5:0-Sieg in Stuttgart im Dezember.
Seitdem stand Roca dreimal nacheinander in der Startelf und spielte gut. Auch bei Hertha BSC am Sonntag (17.30 Uhr live bei DAZN und im AZ-Liveticker) dürfte Roca an der Seite von Joshua Kimmich starten – sofern sich Nagelsmann nicht doch für Corentin Tolisso entscheidet.
So oder so: Roca, der unter Ex-Coach Hansi Flick fast nie zum Einsatz kam, zählt schon jetzt zu den Aufsteigern der Saison. Er ist zu einer wichtigen Alternative im Zentrum geworden, erst recht in den vergangenen Wochen, in denen Kimmich, Tolisso und Leon Goretzka wegen Corona-Infektionen oder Verletzungen passen mussten. Roca hat sich zu einer Bayern-Konstante entwickelt.
Aber was sagt eigentlich die Statistik? Laut Daten-Dienstleister Opta fängt Roca gemeinsam mit Tolisso die meisten Pässe pro Partie ab (jeweils 1,6), Kimmich (1,4) und Goretzka (1,1) liegen knapp dahinter. Zudem bestreitet Roca die meisten Zweikämpfe aus diesem Quartett (9,7 pro Spiel) und passt am häufigsten nach vorne (34 Prozent seiner Zuspiele).
Seine Zweikampfquote (36 Prozent gewinnt er) hat Roca im Vergleich zur vergangenen Saison verbessert (32 Prozent). Insgesamt muss der Spanier in diesem Bereich aber noch stärker werden. Zum Vergleich: Goretzka gewinnt 52 Prozent seiner direkten Duelle, Kimmich 50 Prozent und Tolisso 46 Prozent.
In puncto Torgefahr darf Roca gern noch zulegen
Bei der Passquote liegen die vier Bayern-Profis quasi gleichauf, Kimmich und Tolisso bringen 87 Prozent ihrer Zuspiele zum Mitspieler, Goretzka 85 Prozent und Roca 86 Prozent. In puncto Torgefahr darf Roca gern noch zulegen: Er war bislang in dieser Saison an keinem Treffer beteiligt und hat auch noch nicht aufs Tor geschossen. Allerdings ist dies auch nicht seine Hauptaufgabe, Roca soll das Spiel vor der Abwehr ordnen und mit klugen Pässen in die gegnerische Hälfte verlagern – wie sein Vorbild: Ex-Bayern-Star Xabi Alonso.
„Er hat mir immer imponiert, er zog alle Register des Spiels“, sagte Roca: „Er hatte ein gutes Auge und Stellungsspiel, war stark in der Balleroberung, aber dann vor allem auch in der Ballverteilung, im Spielaufbau, im Lesen des Spiels.“ An Alonso sollte sich Roca weiter orientieren.
FC Bayern München nachrichten
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Ein Innenverteidiger gegen die Personalmisere? FC Bayern scheinbar an Ronald Araújo interessiert

Der FC Bayern München hat Verletzungsproblem in der Innenverteidigung. Ronald Araújo vom FC Barcelona wäre eine Ideallösung.
Der Kader des FC Bayern München gehört europaweit zu den besten. In der Bundesliga und der Champions League stimmen die Ergebnisse, auch wenn der deutsche Rekordmeister in der Liga aktuell zwei Punkte hinter Bayer Leverkusen liegt. Lediglich die Verletzungen seiner Abwehrspieler bereiten Trainer Thomas Tuchel immer wieder Kopfschmerzen. Nun scheint der FCB seine Fühler nach Innenverteidiger Ronald Araújo vom FC Barcelona ausgestreckt zu haben. Das berichtet Sky-Reporter Florian Plettenberg auf X.
Thomas Tuchel will Araújo offenbar im Trikot des FC Bayern sehen
Der Uruguayer wird laut der Meldung bereits seit zwei Jahren vom FC Bayern beobachtet. Die Münchener sind demnach sehr an einer Verpflichtung des Abwehrspielers interessiert und haben sich bereits über die Möglichkeit und die Modalitäten eines Transfers informiert. Auch Tuchel möchte den 24-Jährigen gerne in seinem Kader sehen.
Das allein wird wohl aber nicht für einen Wechsel von Araújo nach München genügen. Der Vertrag des 16-fachen uruguayischen Nationalspielers läuft noch bis 2026. Der FC Barcelona möchte den Kontrakt gerne verlängern. Ähnlich wie bei Manchester Uniteds Raphael Varane und Takehiro Tomiyasu vom FC Arsenal schätzt Plettenberg die Chancen auf eine Verpflichtung aber äußerst gering ein.
Zu wenige Innenverteidiger beim FC Bayern
Beim FC Barcelona ist der Abwehrhüne der unumstrittene Abwehrchef. Nachdem Araújo zu Beginn der Saison ein paar Spiele wegen einer Muskelverletzung ausfiel, ist der Innenverteidiger längst wieder Teil der Stammelf der Katalanen. Neben seiner Zweikampfstärke sticht Araújos Ruhe am Ball heraus, mit der er jedes Aufbauspiel bereichern kann.
Der FC Bayern hat zwar mit lediglich neun Gegentreffern die mit Abstand beste Abwehr der Liga, musste im Defensivverbund, aber zuletzt äußert kreativ werden. Nach der Verletzung von Mathijs de Ligt und der Pause für Neuzugang Kim, wird in der Champions League gegen Kopenhagen wohl Leon Goretzka wieder in ungewohnter Rolle im Abwehrzentrum auflaufen müssen. Kein Wunder also, dass die FCB-Verantwortlichen in der Innenverteidigung des FC Bayern Handlungsbedarf sehen.
Quelle: tz.de
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Diskussion um Bayern-Routinier: Immerhin eine Tuchel-Aussage dürfte Thomas Müller freuen

Der FC Bayern ist am Mittwochabend in der Champions League gegen Kopenhagen gefordert. Das Achtelfinale ist klar. Wie stellt Thomas Tuchel daher auf?
Sportlich ist die Geschichte vor dem Spiel in der Champions League gegen den FC Kopenhagen schnell erzählt. Der FC Bayern steht bereits als Gruppenerster im Achtelfinale, die Gäste müssen gewinnen, wollen sie auch dorthin.
Daher böte es sich für Thomas Tuchel an, einige seiner sehr stark belasteten Stars am Mittwochabend zu schonen, oder? Offenbar nicht. „Es ist ein Champions League-Spiel, wir haben einen Lauf und sind gut drauf“, sagte der Bayern-Trainer am Dienstagmittag: „Das wollen wir nicht künstlich unterbrechen“.
Bayern-Aufstellung gegen Kopenhagen: Tuchel verzichtet wohl auf große Rotation
Sprich: Groß rotiert wird nicht! „Wir hatten ja auch eine lange Pause von Freitag bis Mittwoch“, so Tuchel weiter, der zudem die Siegesserie ausbauen will: „Wir sind schon Gruppenerster, wollen aber nicht das Signal geben, dass es uns weniger wichtig ist. Wenn wir wechseln, dann nur, um den Hunger hochzuhalten. Wir haben noch nicht entschieden, wie viel Rotation es sein wird.“
Generell zeigt sich der Bayern-Trainer zurzeit sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. „Der Sieg in Dortmund war schon ein Schlüsselerlebnis, auch wie wir über die 90 Minuten gespielt haben“, sagte Tuchel auf Nachfrage von tz.de: „Das hat uns viel Sicherheit und Vertrauen gegeben. Die Rückkehr von Manuel Neuer war auch ein Schlüssel. Automatismen und Abläufe kommen zusammen, das sieht man unserem Spiel an“.
Diskussion um Bayern-Routinier: Tuchel-Aussage dürfte Thomas Müller freuen
Das sind keine guten Nachrichten für Thomas Müller. Zwar bekommt der Routinier bei fast jeder Möglichkeit großes Lob von seinem Trainer – am Freitag in Köln aber saß er 90 Minuten auf der Bank. Laut Lothar Matthäus sollte Müller die Bayern im Sommer verlassen, will er weiter regelmäßig spielen. „Ich verstehe die Aufregung, wenn Thomas nicht regelmäßig spielt“, zeigte sich Tuchel am Dienstag auf der PK verständnisvoll.
Seine anschließende Aussage brachte dann Klarheit in Sachen Müller-Startelf gegen Kopenhagen. „Normalerweise wird er morgen auch von Beginn an spielen“, so der Bayern-Coach: „Aber seine Situation jede Woche und ständig unter das Brennglas zu legen, hilft Thomas auch nicht.“
Mögliche Bayern-Aufstellung: Gnabry für Coman – und auch Müller in der Startelf?
Ob Tuchel neben Müller in der Offensive noch weitere Wechsel vornehmen wird, wollte er nicht verraten. Gut möglich, dass entweder Kingsley Coman oder Leroy Sané eine Pause bekommen. Hier würden sich Mathys Tel oder Serge Gnabry anbieten. Allerdings konnte Letzterer zuletzt wenig überzeugen.
„Wir merken auch, dass nach seinem Armbruch und der erzwungenen Pause die Leichtigkeit, das Verständnis, mit der Schiene zu spielen, gefehlt hat“, sagte Tuchel über Gnabry: „In der Zwischenzeit haben sich natürlich Spieler auf Serges stärksten Position festgespielt, jetzt gilt es für ihn zu beißen und dranzubleiben“.
Voraussichtliche Aufstellung des FC Bayern gegen Kopenhagen
Neuer – Mazraoui, Upamecano, Goretzka, Davies – Kimmich, Laimer – Gnabry, Müller, Sané – Kane
In der Innenverteidigung dürfte wohl Minjae Kim seine wohlverdiente Pause bekommen. Beim Abschlusstraining am Donnerstag fehlte der Südkoreaner, weshalb wohl wieder Leon Goretzka an der Seite von Dayot Upamecano aufhelfen muss. Matthijs de Ligt, der am Montag ins Lauftraining eingestiegen war, ist laut Tuchels Einschätzung in diesem Jahr keine Option mehr.
Somit stellt sich die Doppelsechs mit Joshua Kimmich und Konrad Laimer quasi von selbst auf. Zudem dürften die Außenverteidiger im Vergleich zum Köln-Spiel gänzlich anders aussehen. Noussair Mazraoui wird wieder als Rechtsverteidiger auflaufen. Links sollte Alphonso Davies in die Startelf rücken.
Quelle: tz.de
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Kein Fortschritt unter Tuchel? Statistik zeigt beeindruckende Entwicklung des FC Bayern

Der FC Bayern entwickelt sich unter Thomas Tuchel nicht? Von wegen! Unter ihm weist der Rekordmeister imposante Zahlen auf. Die Gründe dafür liefert Tuchel auch.
Unter Thomas Tuchel (50) geht es für den FC Bayern bergauf und bergab!
Das wird anhand einer Grafik des Datendienstleisters „FBref“ deutlich: Seit dem Amtsantritt des Trainers Ende März zeigt die Trendlinie der zu erwartenden Tore, genannt xG-Wert, stetig nach oben – und die der zu erwartenden Gegentore kontinuierlich nach unten.
Von wegen kein Fortschritt unter Tuchel: Statistik zeigt beeindruckende Entwicklung
Bedeutet: Auch, wenn freilich noch nicht alles rundläuft, haben sich die Münchner im Verlauf der vergangenen Monate in der Bundesliga und in der Champions League sehr wohl gesteigert. Das hat auch Tuchel registriert.
„Der Sieg in Dortmund war schon ein Schlüsselerlebnis, auch wie wir über die 90 Minuten gespielt haben. Das hat uns sehr viel Sicherheit und Vertrauen gegeben“, sagte der Trainer am Dienstag auf der Pressekonferenz auf Nachfrage von tz.de. Vor dem 4:0 Anfang November beim BVB wurde Tuchel von den Sky-Experten Lothar Matthäus (62) und Didi Hamann (50) kritisiert.
Rückkehr von Manuel Neuer für Tuchel ein wichtiger Punkt: „Schwer gegen uns, Tore zu machen“
Tenor: Man sehe keine Weiterentwicklung unter dem Trainer des FC Bayern. Fakt ist: Seit dem Sieg und dem anschließenden TV-Knatsch zwischen Tuchel und den beiden Legenden spielt der deutsche Rekordmeister stabiler.
Auch die Rückkehr von Torwart Manuel Neuer (37) nach fast einjähriger Verletzungspause (Unterschenkelbruch) spiele laut Tuchel eine wichtige Rolle für den Leistungsaufschwung. Umso wichtiger war nun die Vertragsverlängerung mit dem Keeper bis 2025.
Champions League gegen FC Kopenhagen: Hoffen auf die Weiße Weste
Tuchel über die Weiterentwicklung seiner Mannschaft: „Wir verstehen es immer besser, unsere Schnelligkeit auf den Platz zu bekommen. Automatismen und Abläufe kommen zusammen, das sieht man unserem Spiel an. Unser Verhalten gegen den Ball ist kompakt und fleißig. Er ist im Moment schwer, Chancen gegen uns herauszuspielen und auch Tore zu machen.“
In der Bundesliga haben die Zweitplatzierten Bayern in dieser Saison trotz vieler Personalsorgen in der Defensive die wenigsten Gegentore (9) kassiert. In den vier Champions-League-Spielen in der Gruppenphase steht aber noch keine Weiße West zu Buche. Das soll sich am Mittwochabend (21 Uhr im Live-Ticker) gegen Kopenhagen ändern.
Tormaschine FC Bayern: 43 Treffer in der Liga sind eine Klasse für sich
Und vorne? Da sind Tuchels Tor-Maschinen ohnehin eine Klasse für sich. 43 Treffer nach erst zwölf Bundesliga-Partien sind Rekord, in der Königsklasse haben nur Titelverteidiger Manchester City und Atletico Madrid (12) einmal öfter getroffen als Harry Kane (30) & Co. bisher.
„Im Moment sind wir auf einem sehr guten hohen Niveau und vor allem auch in den Spielen konstant und stabil“, betonte Tuchel. Er stellte aber auch klar: „Wenn das von Statistiken untermauert wird, ist es natürlich gut. Aber man muss bei jeder Statistik auch ein bisschen aufpassen. Wir müssen dranbleiben.“
Aufstellung gegen Kopenhagen: Tuchel will nicht groß rotieren – Chance für Gnabry?
Seit dem blamablen Aus in der 2. Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Saarbrücken (1:2) haben die Bayern alle vier Spiele gewonnen. Trotz des bereits feststehenden Einzugs ins Achtelfinale will Tuchel die Siegesserie der Münchner nicht durch zu viele Wechsel im Champions-League-Spiel gegen Kopenhagen aufs Spiel setzen. „Wir haben einen Ergebnislauf, den wollen wir nicht künstlich unterbrechen“, sagte der Coach.
Ein Kandidat für die Startelf könnte Serge Gnabry (28) sein. Auf dessen Weg nach dem Unterarmbruch zurück in die Stammformation hat Tuchel ihm eine Ansage gemacht: „Jetzt gilt es für Serge, Biss zu zeigen, sich über die Sachen, die ihn stark machen, Sicherheit zu holen.“ Dazu zählen auch Tore.
Quelle: tz.de